Glotzaugen

Glotzaugen sind unverkennbar und treten nur als Symptom anderer Krankheiten auf. Erkranken Fische im Aquarium an Glotzaugen, sollte deshalb anschließend gründlich nach der eigentlichen Ursache der Erkrankung gesucht werden.

Symptome

Glotzaugen können auf einer oder auf beiden Seiten auftreten. Dabei treten die betroffenen Augen (manchmal erheblich) mehr als für die Art üblich aus den Höhlen vor und sind dabei vielfach zusätzlich entzündet. In einigen Fällen wirken die betroffenen Augen auch nicht klar, sondern wie von einem trüben Film belegt.

Ursachen

Glotzaugen sind keine eigenständige Krankheit, auch wenn sie in einigen Fällen die einzige sichtbare Veränderung sind. Dennoch handelt es sich hierbei grundsätzlich um ein Symptom anderer Krankheiten. Es gibt drei wichtige, direkte Ursachen für das Auftreten von Glotzaugen bei Aquarienfischen: Entzündungen in der Augenhöhle, Gasblasen im Gewebe der Augenhöhle sowie Wassereinlagerungen hinten in der Augenhöhle, die durch Organschäden wie eine nachlassende oder fehlende Nierenfunktion entstehen. Alle drei verursachen einen Druck von hinten auf das Auge, so dass dieses nach außen gedrückt wird und so die typische Erscheinung der Glotzaugen hervorruft. Daher treten die Glotzaugen besonders häufig in Verbindung mit bestimmten Krankheiten auf, wie etwa bakteriellen Infektionen und der Bauchwassersucht, die Nierenschäden verursachen. Auch Parasiten, Tuberkulose und die Gasblasenkrankheit führen sehr häufig zu Glotzaugen bei den betroffenen Fischen.

Glotzaugen durch schlechte Wasserqualität

Abgesehen von solchen Krankheiten kann es auch vorkommen, dass die Glotzaugen durch eine schlechte Wasserqualität hervorgerufen werden, vor allem durch einen zu hohen Anteil von CO² im Wasser. Dies ist besonders dann zu vermuten, wenn die Glotzaugen schnell und bei vielen Fischen gleichzeitig auftreten. Häufig treten die Glotzaugen dann nach einem Wasserwechsel auf, bei dem eine Gasübersättigung im Aquarium entstanden ist. Eine solche Übersättigung ist leicht daran zu erkennen, dass sich beim Einfüllen des Wassers überall im Becken kleine Bläschen bilden. Diese Bläschen bilden sich nicht nur im Becken, sondern auch im Fisch und zerstören dort winzige Gewebeteile und verursachen auf diese Weise auch Glotzaugen. In den meisten Fällen tritt eine Übersättigung auf, wenn das Wasser im Becken zu warm ist. Schlechte Wasserqualität kann auch die Ursacher für die sprungartige Vermehrung von Bakterien und Viren sein, die dann entzündliche Prozesse auslösen, die wiederum für die Glotzaugen verantwortlich sind. Ebenso löst zu hartes oder zu weiches Wasser, auf das der Organismus des Fisches nicht eingestellt ist, in einigen Fällen Nierenschäden aus, die sich für die Glotzaugen verantwortlich zeichnen.Behandlung Treten bei einem Fisch Glotzaugen auf, muss er sofort aus dem Becken entfernt und in ein Quarantänebecken gesetzt werden. Da Glotzaugen aber vor allem ein Symptom anderer Gesundheitsprobleme sind, muss bei ihrem Auftreten zunächst gründlich nach den Ursachen geforscht werden. Dies beinhaltet eine genaue Untersuchung des Fisches, die auf eventuelle andere Erkrankungen als Ursache der Glotzaugen hinweisen kann, aber auch unbedingt eine Untersuchung der Wasserqualität. Dabei sollte vor allem auf die Menge des enthaltenen CO2 geachtet werden, aber auch auf die Kompatibilität der Wasserwerte mit dem Besatz. Ist eine SO2-Übersättigung vorhanden, benötigen die Fische viel Ruhe und eine vitaminreiche, kräftigende Ernährung. Erst wenn sich die Symptome einschließlich der Glotzaugen zurückgebildet haben, kann ein neuer Wasserwechsel vorgenommen werden – vorher würde ein Wasserwechsel den Organismus der Tiere zu sehr belasten.

Medikamente gegen Glotzaugen

Liegt die Ursache nicht in einer Übersättigung oder ähnlichen Wasserproblemen, sondern beispielsweise in einer bakteriellen Infektion, sollte diese dem Erreger entsprechend mit Medikamente behandelt werden. Bei den meisten anderen Ursachen, mit Ausnahme unheilbarer Krankheiten (bei denen auf lange Sicht meist nur noch die Erlösung der erkrankten Tiere hilft) reicht es oftmals aus, die Haltungsbedingungen zu optimieren, häufige Wasserwechsel durchzuführen und auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung der Fische zu achten. Selbes gilt für Fische, bei denen die Glotzaugen aufgrund von Nierenschäden auftreten. Um – vor allem bei Infektionen - eine Wiederansteckung des gesunden Besatzes an einem zuvor erkrankten Tier zu verhindern, sollte dieses auch nach dem Abklingen der Symptome noch einige Zeit in der Quarantäne verbleiben, um das Übertragen möglicher verbliebener Erreger auszuschließen.