Sperlinge
Hier findest du eine Übersicht der verschiedenen Sperlinge.
Geschichte der Sperlinge
Die Sperlinge gehören zu den bekanntesten Singvögeln und sind mit Ausnahme der Tropenregionen fast überall zu finden. Der weltweite Gesamtbestand liegt bei schätzungsweise 500 Millionen Sperlingen, die nach erheblichen Bestandsrückgängen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in die sogenannte rote Liste bedrohter Arten aufgenommen wurden.
Der Sperling war nie besonders beliebt, da er als lärmender Ernteschädling galt. Schon im 18. Jahrhundert wurde in Deutschland Jagd auf den Haussperling, auch als Spatz bezeichnet, gemacht. Zu dieser Zeit hatte Friedrich der Große von jedem seiner Untertanen mindestens einen toten Spatz pro Jahr gefordert, während andernorts sogar Dutzende Spatzen pro Kopf und pro Jahr abgeliefert werden mussten. Wer dazu nicht in der Lage war, wurde mit einer sogenannten Spatzensteuer bestraft. Um 1850 wurden die Spatzen vermutlich von Europäern zur Schädlingsbekämpfung nach Amerika eingeführt. Die Sperlinge fanden in den Steppen und auf den riesigen Feldern Nordamerikas ideale Lebensbedingungen vor, so dass sie sich dort immer weiter vermehrten und irgendwann selbst als Schädlinge betrachtet und gejagt wurden. Auch bei uns wurde der Sperling immer wieder als Ernteschädling gejagt, obwohl die Vögel nach Angaben der Vogelschutzwarte Frankfurt nicht einmal ein Prozent des Ernteertrags vernichteten. Mittlerweile hat man aber in Deutschland die Gefährdung dieser Vogelart erkannt und Schutzprojekte zur Erhaltung der Spatzen ins Leben gerufen. Im Jahre 2002 war der Haussperling in Deutschland sogar zum Vogel des Jahres gewählt worden.
Sperlingsarten
Die Familie der Sperlinge gehört zu den Singvögeln und besteht aus insgesamt etwa 48 Arten. Die Haus- und Feldsperlinge kommen vorwiegend in Mitteleuropa vor, während der weniger bekannte Weidensperling in Südeuropa angesiedelt ist. Der Schneesperling, auch als Schneefink bezeichnet, lebt vorzugsweise in den Höhenlagen der Alpen und in Afrika gilt der Graukopfsperling als eine der häufigsten Sperlingsarten. Da die Sperlinge je nach Art sehr unterschiedliche Landschaftsregionen bewohnen, ist diese Spezies auch fast weltweit zu finden.
Lebensraum
Je nach Sperlingsart gelten Wälder, Savannen, Buschland, Wüsten und auch landwirtschaftliche Anbaugebiete sowie menschliche Siedlungen als bevorzugte Lebensräume. Die meisten Sperlingsarten nisten in Brutkolonien, während Einzelbrüter eher die Ausnahme bilden. In der Regel errichten die Sperlinge Kugelnester mit einem seitlichen Eingang, manche Arten verwenden jedoch auch die aufgegebenen Nester anderer Vögel. Beide Elternteile beteiligen sich in der Regel an den Brutaktivitäten und ziehen ihre Jungen später auch gemeinsam auf. Sperlinge sind üblicherweise monogam aber nur wenige Arten gehen eine lebenslange Paarbindung ein.
Der Haussperling in Deutschland
Wie viele Haussperlinge es noch in Deutschland gibt, ist nicht genau bekannt. Schätzungsweise leben bei uns nur noch bis zu etwa 10 Millionen Exemplare, nachdem sich die Anzahl seit den achtziger Jahren erheblich reduziert hat. Die Nahrungssuche gestaltet sich für diese Vogelart auch immer schwieriger, denn durch intensive landwirtschaftliche Nutzung der Lebensräume und übermäßige Düngung verschwinden immer mehr Insekten, Käfer und andere Kleintiere, die den Sperlingen als Nahrungsgrundlage dienen. Daher gerät auch der Sperling, obwohl mancherorts noch zahlreich vertreten, immer mehr in Gefahr.