Kokzidien
Bei den Kokzidien handelt es sich um Endoparasiten, die den Organismus der Vögel befallen und sich dabei vorwiegend im Magen-Darm-Trakt festsetzen. Sie gehören zu den Sporentierchen, die für die Bildung von zahlreichen Infektionskeimen, den sogenannten Sporen, verantwortlich sind. Die Kokzidien vermehren sich ungeschlechtlich in den Wirtszellen, die sie schließlich zerstören.
Der Parasit
Die einzelligen Darmparasiten durchlaufen im Verdauungstrakt der erkrankten Vögel verschiedene Entwicklungsstadien und schädigen dabei Darmschleimhaut und Darmwand erheblich. Der Parasit benötigt für seine Entwicklung Vitamin B, das er dem Vogelorganismus entzieht. So kommt es zu einer ständigen Unterversorgung der betroffenen Vögel mit dem Vitamin, was zu Schädigungen im Nervensystem führen kann.
Übertragungswege
Futter oder Wasser können durch den Kot infizierter Vögel verunreinigt werden, so dass andere Vögel die Parasiten über diesen Weg aufnehmen. Nestlinge infizieren sich, wenn die Eltern sie füttern und sterben meist innerhalb weniger Tage an der Infektion. Erwachsene Vögel, die eine Infektion durch Kokzidien überstanden haben, bauen eine gewisse Immunität gegenüber den Parasiten auf und werden so recht widerstandsfähig.
Symptome
Eine extreme Vermehrung der Parasiten im Vogelorganismus kann zu Verdickungen und starken Entzündungen im Darm führen. Die Vögel leiden unter Störungen des allgemeinen Wohlbefindens, was oft zu Appetitlosigkeit, apathischem Verhalten, Durchfällen und damit verbundener Gewichtsabnahme führen kann. Ein weiteres Symptom dieser Erkrankung ist eine auffällige Rötung des Bauches, die durch die Ausdehnung der vergrößerten Leber entsteht. Ebenso kann eine Atemnot auftreten, wenn die stark geschwollene Leber auf die Atmungsorgane des Vogels drückt.
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten
Diagnostiziert wird die Infektionskrankheit durch eine Kotuntersuchung, die der Tierarzt durchführt.
Die kranken Vögel werden mit sogenannten Antikokzidia behandelt, bei denen es sich um sehr wirkungsvolle Medikamente handelt, die in der Regel über das Trinkwasser verabreicht werden. Meist werden jedoch nur die voll entwickelten Parasiten durch den Wirkstoff des Medikamentes abgetötet, so dass die Behandlung über einen bestimmten Zeitraum durchgeführt werden muss. Zur Vorbeugung gegen den Parasitenbefall ist besonders auf ideale hygienische Bedingungen in der Umgebung der Vögel und auf die Verabreichung von sauberem Futter und Wasser zu achten.