Freiflug
Zahlreiche Menschen entscheiden sich für die Anschaffung von Vögeln als Haustiere, bedenken aber dabei nicht, dass gerade die Vogelhaltung sehr aufwendig und anspruchsvoll ist. Denn normalerweise gehören Vögel nicht in Käfige, sondern in die freie Natur. Wer dennoch Vögel halten möchte, muss den Tieren zumindest eine artgerechte Haltung, die dem Leben in der freien Wildbahn so nahe wie möglich kommt, bieten. Das ist gar nicht so einfach, denn bei fast allen Vogelarten gehört das Fliegen unbedingt zum Leben. Der Vogelfreund muss also über entsprechende Räumlichkeiten verfügen, die den Tieren den täglichen Freiflug ermöglichen. Die geräumigste Volière ersetzt das tägliche Fliegen nicht. Daher sollte man sich vor der Anschaffung der Vögel genau überlegen, ob man den gefiederten Familienmitgliedern dies auch wirklich bieten kann.
Fliegen ist lebenswichtig für Vögel
In ihrem natürlichen Lebensraum verbringen Vögel die meiste Zeit des Tages mit Fliegen und der Futtersuche, das heißt, sie sind rund um die Uhr beschäftigt. Die Vögel hingegen, die als Haustiere in Gefangenschaft gehalten werden, leiden oft unter mangelnder Beschäftigung und haben kaum Möglichkeiten zum Fliegen. Dies führt in vielen Fällen zu Verhaltensstörungen bei den Tieren, die sich häufig in ständigem Federrupfen äußern. Daher sollte jeder Halter unbedingt gewährleisten, dass seine gefiederten Lieblinge genügend Platz zum Fliegen haben und auch ansonsten ausreichend beschäftigt sind. Fliegen ist nicht nur so wichtig, weil es die natürliche Fortbewegungsart der Vögel ist, sondern es hält die Tiere auch fit, durchlüftet die Atemwege, verhindert Fettleibigkeit und stärkt ihre Muskulatur.
Sicherheit beim Freiflug
Zahlreiche Vogelbesitzer bieten ihren Tieren nicht nur eine geräumige Volière, sondern auch Freiflug in einem Zimmer. Hierbei ist es äußerst wichtig, darauf zu achten, dass das Vogelzimmer sicher ist, damit die Vögel sich nicht verletzen. Das heißt, es müssen alle Gefahrenquellen wie beispielsweise mit Flüssigkeit gefüllte Behälter, in die die Vögel hineinfallen und dabei ertrinken können oder giftige Pflanzen, die sie anknabbern könnten, beseitigt werden. Auch Spalten zwischen Wand und Möbeln können gefährlich für die Vögel werden, die im schlimmsten Fall dazwichen geraten und sich dabei verletzen können. Die selbstverständlich geschlossenen Fenster sollten soweit mit Jalousien abgedeckt sein, dass die Vögel sie rechtzeitig wahrnehmen und nicht dagegen fliegen. Eine oft unterschätzte Gefahr stellen auch Deckenfluter dar, die schon nach kurzer Zeit sehr heiß werden und dem Vogel schwere Verbrennungen zufügen können, wenn er darauf landet. Die Küche ist als Freiflugraum völlig tabu, da Herdplatten, Dämpfe und scharfkantige Gegenstände den Vögeln schnell zum Verhängnis werden können.
Ausstattung des Vogelzimmers
Mit dem vogelsicheren Zimmer, in dem die Tiere sorglos stundenlang umher fliegen können ist der Vogelhalter aber noch längst nicht allen Pflichten, die er seinen Vögeln gegenüber hat, nachgekommen. Denn es sollte im Zimmer außer der Volière als Rückzugsort auch noch einen Lande- und Spielplatz beispielsweise in Form eines Vogelbaumes geben. Diesen kann man auch einfach selbst unter Verwendung von Naturzweigen bauen. Eine weitere Möglichkeit ist die Anbringung eines Wandsitzplatzes.