Sicherheit
Freiflug sollte allen Vögeln, die in menschlicher Obhut leben müssen, täglich mindestens mehrere Stunden lang gewährt werden. Noch besser ist ein Raum, in dem die Vögel sich rund um die Uhr frei bewegen können, so dass sie ihre Volière nur als Schlaf- und Futterplatz benötigen. Selbst eine geräumige und großzügig eingerichtete Volière ersetzt den täglichen Freiflug nicht, denn häufiges Fliegen durchlüftet nicht nur die Atemwege der Vögel, sondern regt auch den Stoffwechsel an, stärkt die Muskulatur und schützt vor Fettleibigkeit. Die meisten Vögel sind in freier Natur Viel- und Langstreckenflieger, die allein für die Futtersuche viele Kilometer täglich zurücklegen müssen. Fliegen ist die natürliche Fortbewegungsart der Vögel und darf ihnen in Gefangenschaft niemals verwehrt bleiben. Doch ist es nicht allein damit getan, den Tieren ausreichend Flug- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten, sondern auch die Sicherheit muss beim Freiflug gewährleistet sein.
Das vogelsichere Flugzimmer
Oberstes Gebot sind selbstverständlich geschlossene Fenster, damit die Vögel nicht entfliegen können. Dies wäre in den meisten Fällen ihr sicherer Tod, da die Vögel, die als Haustiere gehalten werden, in der Regel nur ein Leben in Gefangenschaft kennen. In freier Wildbahn kämen sie gar nicht zurecht und wären ihren Feinden hilflos ausgeliefert. Glasscheiben und Spiegel sind für die Vögel schwer oder auch gar nicht zu erkennen, so dass Fenster entsprechend durch Jalousien abgedeckt und Spiegel im Flugzimmer gar nicht vorhanden sein sollten. Hat man Vorhänge oder Gardinen vor den Fenstern, besteht wiederum die Gefahr, dass die Vögel sich darin verfangen und sich dabei verletzen. Elektrische Leitungen und Verlängerungskabel sind ebenfalls sehr gefährlich, da die Vögel sie in vielen Fällen anknabbern und sich auf diese Weise Verbrennungen und Stromschläge zuziehen können. Deckenfluter sind auch tabu, da sie sehr heiß werden können und zu Verbrennungen führen, sobald die Vögel darauf landen. Spalten zwischen Möbeln und Wand sowie offene Wasserbehälter müssen vermieden werden, da die Vögel in diese hinein fallen und sich dabei schwer verletzen oder im Falle der Wasserbehälter sogar ertrinken können.
Küche als Flugzimmer tabu
Völlig tabu ist die Nutzung der Küche als Flugzimmer für die gefiederten Familienmitglieder. Dort können sie sich an heißen Herdplatten und scharfen Gegenständen verletzen und auch heiße Küchendämpfe sind sehr gefährlich für die Tiere. Darüber hinaus entspricht es nicht annähernd der Vorstellung von optimaler Hygiene, wenn die Vögel in der Küche umherfliegen.
Giftige Pflanzen als häufige Gefahrenquelle
Oftmals denken Vogelhalter ordnungsgemäß über sämtliche Gefahrenquellen nach, die ihren Tieren Schäden zufügen können, vergessen dabei aber ihre Pflanzensammlung. Gerade Zimmerpflanzen sind bei Vögeln zwecks Knabbern äußerst beliebt, so dass giftige Pflanzen unbedingt aus dem Raum entfernt werden müssen. Möchte man dennoch nicht auf etwas Grün im Zimmer verzichten, sollte man sich genau über „vogelfreundliche“ Pflanzen informieren, bevor man diese ins Zimmer stellt. Ob man dann aber lange Freude an seinen Pflanzen hat, ist sehr fraglich, da die Vögel diese erbarmungslos anknabbern und so oftmals ganz zerstören.