Harnsteine beim Pferd

An Harnsteinen erkranken aufgrund der längeren Harnröhre ausschließlich Hengste und Wallache. Die Erkrankung tritt bei Pferden sehr selten auf, wobei ältere Tiere häufiger betroffen sind, als junge.

Ursache

Hufeisen auf  SteineDie Ursache für Harnsteine beim Pferd ist noch ungeklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass Harnsteine oder auch Harngrieß in vielen Fällen auf eine falsche Futterzusammenstellung zurückzuführen sind. So sollte bei der Fütterung eines Pferdes unbedingt darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer Überversorgung mit Spurenelementen und Mineralstoffen kommt. Ebenfalls wichtig ist das richtige Verhältnis zwischen Phosphor und Kalzium im Pferdefutter. Missachtet der Pferdebesitzer diese Grundempfehlungen, so können verschiedene gesundheitliche Probleme wie Harnsteine entstehen.

Symptome

Solange Harn- oder Blasensteine beim Pferd noch sehr klein sind, bemerken Pferdebesitzer meist keine gesundheitlichen Veränderungen bei ihrem Pferd. Erst wenn die Harnsteine eine bestimmte Größe erreicht haben und das empfindliche Hanrwegsystem reizen, zeigt das Pferd Symptome einer Blasenentzündung. Die meisten Pferde versuchen unter großer Anstrengung und meist unter starken Schmerzen Urin abzusetzen, wobei nur einzelne Tröpfchen herauskommen. Aufgrund der Schmerzen und der überfüllten Blase sind die Tiere unruhig und krümmen häufig ihren Rücken wie bei einer Kolik. Der Urin reicht meist streng und nach Ammoniak, ist häufig mit Blut vermischt oder trüb und flockig. Bei manchen Pferden finden sich auch blutige Verkrustungen an den Hinterbeinen.

Diagnose

Dem Tierarzt stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um Harnsteine zu diagnostizieren. Besteht bei einem Pferd der Verdacht, so gibt eine Laboruntersuchung des Urins Aufschluss. Darüber hinaus stehen dem Tierarzt auch Ultraschall sowie endoskopische Methoden zur Verfügung, um Lage und Größe der Harnsteine zu beurteilen.

Behandlungsmöglichkeiten

Harnsteine müssen von einem Tierarzt entfernt werden, die Möglichkeit einer medikamentösen Behandlung ist bei Pferden nicht vorhanden. Handelt es sich lediglich um Harngrieß oder kleinere Kristalle, so können diese bei einem kleineren Eingriff herausgespült werden. Bei größeren Harnsteinen ist meist eine Operation unter Vollnarkose erforderlich, bei der die Steine aus der Blase entfernt werden. Auch endoskopische Behandlungsmöglichkeiten in Verbindung mit einer Laserzertrümmerung der Steine stehen zur Verfügung. Auch Tierheilpraktiker haben einige Möglichkeiten, Harnsteine zu behandeln, jedoch muss im Notfall immer eine Operation erfolgen, um einem lebensgefährlichen Verschluss des Harnsystems vorzubeugen. Um die erneute Bildung von Harnsteinen zu vermeiden, ist es ratsam, die Zusammensetzung des Pferdefutters gemeinsam mit dem Tierarzt zu überprüfen und den Kalziumgehalt zu reduzieren.