Psittakose

GraupapageiBei der Psittakose, auch als Ornithose bezeichnet, handelt es sich um eine gefährliche Vogelkrankheit, die vorwiegend bei Papageien vorkommt aber auch andere Vogelarten und Säugetiere betreffen kann. In seltenen Fällen erkranken auch Menschen an dieser Infektion. Häufig entwickeln infizierte Vögel keinerlei Symptome, scheiden den Erreger aber nach der Infektion weiterhin aus und verbreiten so die Krankheit. Für Vogelhalter bedeutet diese Infektionskrankheit ein ernstes Problem, denn sie ist hochgradig ansteckend und kann sich auf den gesamten Vogelbestand und im schlimmsten Fall auf den Vogelhalter selbst ausdehnen. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr fällt die Psittakose unter das Seuchengesetz und ist daher in Deutschland meldepflichtig. Noch vor einigen Jahren war es üblich, sämtliche Vögel eines Bestandes, in dem der Erreger nachgewiesen wurde, aus Sicherheitsgründen zu töten. Das ist dank wirksamer Medikamente, die heute erhältlich sind und eine gute Chance auf Heilung versprechen, nicht mehr der Fall.

Der Erreger

Die wissenschaftliche Bezeichnung des Psittakose-Erregers ist Chlamydia psittaci, der sogenannte Clamydien-Infektionen verursacht. Der Erreger wird zwar üblicherweise den Bakterien zugeordnet, weist aber auch Eigenschaften auf, die normalerweise eher auf Viren zutreffen. Die Übertragungswege sind vielfältig, da der Erreger in sämtlichen Ausscheidungen infizierter Tiere vorhanden ist.

Übertragungswege

Der Psittakose-Erreger wird meist durch die Aufnahme von kontaminierten Kotpartikeln, verseuchtem Federstaub oder Nasensekret übertragen. Als besonders gefährlich gilt beispielsweise der mit Kot versetzte Vogelsand. Der Erreger kann sowohl über die Atemwege als auch über den Verdauungstrakt aufgenommen werden.

Symptome

Nicht immer sind die Symptome der Psittakose so eindeutig, dass der Laie sie sofort erkennen kann. Das Spektrum reicht von Atemwegserkrankungen bis hin zum plötzlichen Tod der Vögel. In vielen Fällen beginnt die Psittakose mit einer Entzündung der Bindehäute, Atembeschwerden und schnupfenartigen Symptomen. Bei einigen Vögeln kommt grünlicher Durchfall hinzu, während andere wiederum unter Störungen des zentralen Nervensystems oder sogar an einer Gehirnentzündung leiden. Die betroffenen Vögel verweigern meist die Nahrungsaufnahme, sind schwach und sondern sich von anderen Vögeln ab. Wird die Krankheit nicht behandelt, sterben die Tiere in der Regel.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Die Diagnose dieser Infektionskrankheit ist nicht ganz einfach und für den Laien oftmals gar nicht möglich. Im Verdachtsfall sollte also unbedingt ein Tierarzt hinzugezogen werden, der den Erreger meist anhand von Kotproben nachweisen kann. Bei größeren Papageien kann auch eine Blutprobe Hinweise auf die Krankheit liefern. Behandelt wird die Psittakose üblicherweise mit Antibiotika, die entweder gespritzt oder unter das Futter der Tiere gemischt werden. Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung der infizierten Vögel sind unterstützende Maßnahmen wie optimale Hygiene, Wärme und Vermeidung von Stress.