Schwarzkopfkrankheit
Die Schwarzkopfkrankheit kommt meist bei Hühnervögeln, insbesondere bei Puten vor, kann aber auch Ziervögel treffen, die in menschlicher Obhut leben. Die Erkrankung tritt in der Regel bei Jungvögeln ab der dritten Lebenswoche auf und kann zu schweren Krankheitsverläufen führen. Eine Behandlung dieser Infektion ist in der Regel nur bei Vögeln, die als Haustiere gehalten werden, möglich, da der Einsatz von Medikamenten bei Vögeln, die der Lebensmittelgewinnung dienen, nicht zulässig ist. Die Heilungsprognose für Vögel, die von der Schwarzkopfkrankheit betroffen sind, ist einigermaßen günstig. Laut Statistik überlebt mindestens die Hälfte aller erkrankten Vögel diese Infektion.
Ursachen der Schwarzkopfkrankheit
Die Schwarzkopfkrankheit wird durch einzellige Parasiten verursacht, die über den Kot erkrankter Tiere oder die Eier eines Fadenwurms in den Darm des Vogels gelangen. Dort nisten sie sich in den Darmzellen ein und gelangen über den Blutkreislauf in die Leber, wo die Parasiten krankhafte Gewebeveränderungen verursachen. Nutzgeflügel infiziert sich oftmals auch durch die Aufnahme von Regenwürmern, die den Larven des Blindarmwurms als Transportwirte dienen. Die ersten Krankheitssymptome treten in der Regel etwa zwei bis vier Wochen nach der Infektion mit dem Parasiten auf.
Symptome
Vögel, die an der Schwarzkopfkrankheit leiden, fallen besonders durch Schwäche, Müdigkeit und übermäßige Gewichtsabnahme auf. Darüber hinaus leiden sie an einer eitrigen Blindarmentzündung und Durchfall, wobei die Ausscheidungen auf Grund der Leberschädigung schwefelgelb verfärbt sind. Manchmal treten auch durch Kreislaufstörungen verursachte Blau- oder Schwarzfärbungen, denen die Krankheit ihren Namen verdankt, an der Kopfhaut des Vogels auf. Ältere Vögel scheiden die Erreger oftmals über schwefelgelben Kot aus, ohne weitere Symptome zu entwickeln.
Diagnose und Behandlung
Den ersten Hinweis auf die Schwarzkopfkrankheit gibt der schwefelgelbe Kot, in dem der Tierarzt den Erreger innerhalb weniger Stunden nach dem Ausscheiden nachweisen kann. Der Erregernachweis ist auch anhand von Gewebeproben aus dem stark entzündeten und eitrigen Blinddarm möglich. Die Behandlung bei Vögeln, die nicht der Lebensmittelgewinnung dienen, erfolgt durch Medikamente, die im Trinkwasser aufgelöst und über einen Zeitraum von zehn bis vierzehn Tagen verabreicht werden. Darüber hinaus werden auch übertragene Fadenwürmer, die oftmals den Erreger der Schwarzkopfkrankheit in den Darm des Vogels transportieren, bekämpft. Insgesamt sind die Behandlungsmöglichkeiten der Schwarzkopfkrankheit sehr begrenzt, so dass es extrem wichtig ist, eine Infektion schon im Vorfeld durch entsprechende vorbeugende Maßnahmen auszuschließen. Der Vorbeugung dienen sowohl regelmäßige Wurmkuren, um den Befall durch Fadenwürmer als Überträger des Parasiten zu verhindern, als auch die Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen. Die Verabreichung von Mitteln zum Erhalt der gesunden Darmflora ist ebenfalls eine hilfreiche Maßnahme zur Vorbeugung von Infektionen.